10 gute Gründe für das gemeinsame Gärtnern mit Kindern

Gemeinsames Gärtnern - 10 gute Gründe - Startersets für Kinder

Uns ist manchmal gar nicht so richtig bewusst was unsere Kinder tatsächlich in und von der Natur lernen können. Deshalb habe ich euch in diesem Beitrag einmal etliche gute Gründe für das gemeinsame Gärtnern aufgelistet, um euch noch mehr Lust darauf zu machen, täglich mit euren Kindern in euren Garten oder in die Natur zu gehen. Ich spreche hierbei immer vom Gärtnern, meine damit aber auch den grundsätzlichen Aufenthalt in der Natur.

1. Kreislauf der Natur

Kinder lernen beim Gärtnern auf spielerische Art die Abfolge der Jahreszeiten kennen. Im Garten lassen sich nämlich das Wachsen, Reifen und Vergehen über den Verlauf des Jahres hinweg ganz praktisch beobachten. Es ist für die Kinder viel greifbarer und direkter erlebbar.

Im Frühling könnt ihr überall Frühblüher und frisches Grün entdecken. Bäume schlagen und Wildkräuter wachsen. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen unser Gesicht. Viele Tiere beenden ihren Winterschlaf, und können von uns beobachtet werden: Vögel bauen Nester und Bienen und Insekten schlüpfen aus allen Ecken. Die Beete werden vorbereitet und Büsche, Bäume und Hecken geschnitten. Unsere Kinder können die ersten Samen im Haus oder schon im Freiland säen. 

Im Sommer wird es wärmer. Die Pflanzen werden ins Freiland gesetzt und müssen gehegt und gepflegt werden, damit sie gut wachsen können. So können unsere Kinder beim Gießen und beim Ernten mithelfen. Das erste Obst und Gemüse kann schon von uns gegessen werden.  Die Tage werden länger und man kann abends auf der Terrasse oder dem Balkon sitzen. Beete müssen zwischendurch vom Unkraut befreit werden. Alles wächst und gedeiht.

Im Herbst ist Erntezeit. Felder werden gemäht. Die Blätter an den Bäumen verfärben sich und fallen ab – durch sie kann man einen hervorragenden Raschelspaziergang machen. Durch vermehrten Regen bilden sich Pfützen, in die unsere Kinder springen können. Kastanien und andere Naturmaterialen lassen sich jetzt sammeln und mit ihnen kann gebastelt werden. Wir können mit unseren Kindern Winterquartiere bauen, bspw. Igelhäuser.

Im Winter können unsere Kinder Futter ins Vogelhaus streuen, selbst Vogelfutter herstellen und die Vögel beim Futtern beobachten. Vorbereitung für den Frühling: Nistkästen bauen, die im kommenden Frühling gemeinsam aufgehängt werden. So kann man im nächsten Frühling gemeinsam die Vögel beobachten. Bei Schnee ein Iglu bauen, Rodeln gehen, Outdoorspiele spielen, im Wald Tipis bauen, Wintergemüse ernten, Gärtnern auf dem Fensterbrett, Regrowing ausprobieren und Pflanzpläne schmieden.

Ich finde es wichtig, dass wir als Eltern unsere Kinder darauf aufmerksam machen, was um uns herum in der Natur passiert. Wir können ihnen zeigen, welche Pflanzen zur jeweiligen Jahreszeit wachsen oder welche Tiere wir beobachten können und wir können mit ihnen Gemüse und Obst anbauen. Begleiten können wir dies mit Liedern und Büchern passend zur Jahreszeit. Kita’s und Schulen leisten dazu schon einen enormen Beitrag, jedoch ist es wichtig, dass auch wir Eltern als Vorbild nachmittags oder am Wochenende bewusst mit unseren Kindern durch das Jahr gehen.

wespennest - Gute gründe fürs gemeinsame gärtnern mit kindern
Kleines Wespennest, was im Baumhaus unserer Kinder gebaut wurde

2. Wissenserweiterung

10 gute Gründe fürs Gärtnern mit Kindern - Pflanzboxen - Garten

 

Unseren Kindern fällt es immer schwerer Pflanzen richtig zu erkennen und zu benennen. Ich spreche nicht von Detailwissen über Wildkräuter, sondern dass man beispielsweise weiß, wie Löwenzahn aussieht und wie sich sein Aussehen verändert.
Beim Gärtnern lernen Kinder ebenfalls die ökologischen Zusammenhänge kennen. Haben sie ein eigenes Beet, lernen sie: Woher kommen unser Obst und Gemüse? Welche Vielfalt gibt es? Wie funktioniert deren Anbau, Ernte und Verarbeitung?

3. Verantwortung

Dürfen eure Kinder ein eigenes kleines Beet für sich bepflanzen, lernen sie ganz spielerisch Verantwortung dafür zu tragen. Sie lernen dabei, wie wichtig es ist Pflanzen zu pflegen, damit sie gut wachsen können. Dazu gehört gießen, Unkraut entfernen und die Pflanzen wenn es notwendig ist, abzustützen oder hochzubinden. Ganz wichtig ist dabei, eure Kinder selbst entscheiden zu lassen, welche Pflanzen sie überhaupt säen möchten. Hier können sie der „Bestimmer“ sein. Eigene Entscheidungen zu treffen, erhöht zudem noch die Selbstwirksamkeit eurer Kinder. Das heisst, sie sind zuversichtlich, dass sie schaffen werden was sie sich vorgenommen haben und fühlen sich gleichzeitig ernst genommen.

Eigene Entscheidung- Gärtnern mit Kindern

4. Wertschätzung

Mit der Verantwortung geht auch die Wertschätzung von Gemüse und Obst einher. Unsere Kinder interessieren sich dadurch nicht nur vermehrt für die Natur und Umwelt, sondern schätzen sie auch. Beispielsweise nehmen sie sich nur so viel vom Essen wie sie aufessen können. Das heißt sie lassen auch nichts mehr auf dem Teller liegen.

5. Bewegung

Durch den Aufenthalt im Garten und der Natur bewegen sich unsere Kinder mehr im Alltag. Somit stärken sie ihr Immunsystem, der Kreislauf kommt in Schwung, sie schulen damit ihre Motorik und ihre Konzentration. Bewegung sorgt für Entspannung, gerade nach einem längeren Kita- oder Schultag. Meine Söhne fahren beispielsweise wenn sie nach Hause kommen Roller auf der Straße oder schaukeln erstmal eine Runde. Dies tun sie ganz automatisch und danach kommen sie rein und setzen sich an ihre Hausaufgaben.

6. Motorik

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Im Beisein der Eltern können auch schon ganz kleine Kinder mit der passenden Schere schneiden üben

Ganz klar, die Bewegung im Garten fördert die Motorik. Klettern Kinder auf einen Baum schulen sie ihre Grobmotorik. Pikieren Kinder kleine Möhrenpflänzchen schulen sie ihre Feinmotorik. Oft hat man aber auch einen Sandkasten, Schaukel, Turnstange oder Trampolin im Garten – weitere Möglichkeiten um die Motorik zu fördern.

7. Sinne

Bei der Gartenarbeit werden alle Sinne angesprochen:

Sehen: die Farben des Gemüses, unterschiedliche Blätter der Bäume, Insekten in der Luft und Erde, Farben der Blumen

Hören: Vogelgezwitscher, Plätschern von Wasser, Rauschen des Windes, Rascheln der Blätter

Fühlen: Erde, Wasser, Pflanzen, Werkzeug

Schmecken: Pflanzen, manchmal auch Erde und Sand

Riechen: Düfte des Frühlings, alle Pflanzen riechen anders, gemähter Rasen und die Luft nach einem Regenschauer

Zwiebeln setzen - 10 gute Gründe-Gärtnern mit Kindern
Mein Sohn beim Zwiebeln setzen

8. Soziale Kompetenzen

Zusammen mit den Eltern oder mit Spielkameraden macht das Gärtnern noch mehr Spaß. Ihr müsst euch untereinander absprechen welche Samen ausgesät werden, wer gießt oder erntet. Dabei ist viel Geduld und Empathie auf beiden Seiten gefragt.

9. Erfolg und Misserfolg

Beim Gärtnern haben unsere Kinder viele Erfolgserlebnisse, zum Beispiel wenn sie ihr selbstgezogenes Gemüse wachsen sehen und ernten können. Sie müssen aber auch mit Misserfolg umgehen lernen, wenn eben durch fehlende Pflege keine Früchte wachsen oder die Pflanze eingeht. Manche Gegebenheiten können aber auch nicht beeinflusst werden. Mal fallen Schnecken über den Salat her oder das Wetter ist zu regnerisch und kalt. Glücklicherweise können sie diese Erfahrungen zusammen mit euch machen. Ihr könnt euch gemeinsam freuen und gemeinsam traurig sein aber auch gemeinsam überlegen, wie ihr weiter macht. Die Verarbeitung dessen fällt in der Gemeinschaft einfach leichter als allein.

10. Kreativität

Wenn eure Kinder im Garten werkeln und sich auch mal dreckig machen oder sogar matschen dürfen, regt das ihre Fantasie an und sie entfalten dabei ihre Kreativität.

Da entstehen schon mal riesige Erd- oder Sandburgen und Seen. Man findet hinterher ganze Sandberge in den Schuhen wieder oder Flecken auf der Kleidung.

Auch aus Naturmaterialien, die man im Garten findet, lässt sich viel gestalten. Aus Blüten, Blättern und Nüssen kann man Ketten, Mandalas, Karten, Anhänger und Bilder basteln. Dies wirkt sich positiv auf ihren Einfallsreichtum aus.

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